CBRN-Erkundereinheit
CBRN-Gefahren sind chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahren.
Zum Schutz vor CBRN-Gefahren wurden über ganz Deutschland verteilt ca. 400 CBRN-Erkundungswagen (CBRN-ErkW) stationiert. Zuständig hierfür ist zentral das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die CBRN-ErkW verfügen über identische Ausstattung und besitzen mehrere Messsysteme, die an einen Messcontainer angeschlossen sind. Mehr Informationen zum Fahrzeug finden Sie hier: Tü 12/91.
Da die Beherrschung der nötigen Technik und das Ausüben der damit verbundenen Aufgaben besonderes Fachwissen und spezielle Fähigkeiten verlangt, hat die Feuerwehr Tübingen zur Besetzung des CBRN-ErkW eine CBRN-Erkundereinheit aufgestellt. Diese ist im Umgang mit der nötigen Technik ausgebildet und übt regelmäßig mit dem Fahrzeug und der dazugehörigen Ausrüstung insbesondere die Durchführung von Messfahrten, das Anlegen der verschiedenen Schutzanzüge und die Probenahme. Die spätere Analyse und Auswertung der erhaltenen Messwerte und Proben aller eingesetzten CBRN-ErkW übernimmt zentral die Analytische Task Force des Landes Baden-Württemberg in Mannheim. Die CBRN-Erkundereinheit der Feuerwehr Tübingen setzt sich mehrheitlich aus Mitgliedern der freiwilligen Einsatzabteilung Stadtmitte, sowie aus hauptamtlichen Kräften zusammen. Sie hat eine eigene Alarmschleife, über die sie von der Leitstelle alarmiert werden kann. Um den Aufgaben auf diesem speziellen Gebiet gerecht werden zu können, übt die CBRN-Erkundereinheit in separaten Sonderübungen im dreiwöchigen Rhythmus. Hinzu kommen weitere z. B. überörtliche Übungen mit dem Gefahrgutzug des Landkreises bzw. der Personendekontaminationseinheit (Dekon-P-Einheit). Da diese verschiedenen Einheiten und Komponenten im Ernstfall zusammenarbeiten, ist neben den fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten auch die Interaktion und Kommunikation der aller Beteiligten wichtig.